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#Concrete Aeditor #Technologien & Trends

Bauwirtschaft im Wandel: 3D-Druck als Schlüssel zur Bewältigung der sich vergrößernden Marktvolatilität.

Wie Betonfertigteilwerke durch intelligente Automatisierung eine breite Spezialisierung sicherstellen und schnell und flexibel Produktionskapazitäten verlagern können.

Dynamische Herausforderungen für die Bauwirtschaft …

Kaum lösen sich die Materialengpässe infolge unterbrochener Lieferketten langsam auf, steht die Bauwirtschaft vor neuen Herausforderungen. Steigende Bauzinsen, hohe Realisierungskosten und die konjunkturelle Abkühlung belasten Finanzierung und Rentabilität. Im Wohnungsneubau sind die Auswirkungen bereits deutlich zu spüren, so verkündete beispielsweise Vonovia jüngst, den geplanten Bau von 60.000 Wohnungen vorerst auf Eis zu legen.

Für die Baubranche sind dies keine guten Zeichen. Sicherlich, in einigen Gewerken kann ein Teil der freiwerdenden Arbeitskräfte und Kapazitäten genutzt werden, um dringend notwendige Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen im Bestand umzusetzen. Aber nicht nur für Mieter und Wohnungssuchende, auch für die Industrie ist dies vorwiegend eine besorgniserregende Entwicklung. Noch beschränkt sich der Rückgang auf den Wohnungsbau, während Gewerbe- und Infrastrukturbau heute noch recht robust dastehen. Aber dies galt bis vor kurzem auch für den Wohnungsneubau, denn immerhin wird der bundesweite Fehlbedarf auf mindestens 700.000 Wohnungen geschätzt. Und: auch im oft durch notorisch klamme Kommunen finanzierten Infrastrukturbau zeichnen sich aufgrund der Kostenentwicklung bereits erste Finanzierungs- und Budgetengpässe ab.

… und ihre Bedeutung für Betonfertigteilwerke

Was aber bedeutet dies für eine Branche, die ohnehin schon unter erheblichem Veränderungsdruck steht – Stichworte Digitalisierung, Fach- und Arbeitskräftemangel – und deren Produktivitätsentwicklung schon seit Jahren deutlich unter dem industriellen Durchschnitt in Deutschland liegt? Wie können Unternehmen wie beispielsweise Betonfertigteilwerke, die mit ihrer Produktion weniger stark auf Instandhaltung und Sanierung ausweichen können, auf eine immer stärkere Marktvolatilität reagieren? Wie die Produktion breiter fächern, um flexibler zu werden?

Die Vorteile der industriellen Vorfertigung sind unumstritten: Verlässlichere Qualitätskontrollen, Produktionssteigerungen, ein geringerer Montageaufwand vor Ort und vor allem der höhere Standardisierungs- und Spezialisierungsgrad der Prozesse sind nur einige der Vorzüge, von denen auch die Betreiber von Betonfertigteilwerken profitieren. Wenn es allerdings um die Flexibilität in der Produktion geht, steht das klassische Betonfertigteilwerk vor einem Dilemma. Umschulung und Aufbau von Know-How beim ohnehin knappen Personal für Produktion und Qualitätssicherung sind zeitaufwändig und teuer, Gleiches gilt für die Entwicklung und Herstellung neuer Schalungssysteme. Hinzu kommen logistische Anforderungen, beispielsweise müssen alte Schalungen eingelagert werden. All dies macht den Umstieg in der Produktion aufwändig, teuer und fehleranfällig.

Flexibilität und breite Spezialisierung dank robotischem 3D-Druck

Die Automatisierung im Allgemeinen, und im Falle der Betonfertigteilwerke der schalungsfreie robotische 3D-Druck im Besonderen, bieten hier die ideale Lösung zur Realisierung einer flexiblen und breitgefächerten Spezialisierung in der Produktion:

  • Neue und bereits optimierte Bauteilgeometrien können einfach aus einem Katalog geladen werden und in kürzester Zeit in Produktion gehen.
  • Einmal am Roboter geschultes Personal kann die unterschiedlichsten Bauteile auf einem gleichbleibend hohen Qualitätsniveau produzieren.
  • Eine umfangreiche Sensorik sorgt ab dem ersten Bauteil für eine hohe Prozesssicherheit und liefert belastbare Daten für Qualitätssicherung und Lifecycle BIM zur Steigerung der Wertschöpfung.
  • Die zeit-, kosten- und materialintensive Schalungsproduktion entfällt vollständig oder aber in großen Teilen.

Darüber hinaus bietet das in unserem Concrete Aeditor zum Einsatz kommende Robotic-Shotcrete-Printing-Verfahren (RSP) weitere, einzigartige Vorteile:

  • Im Gegensatz zu den meisten anderen Druckverfahren ermöglicht unser auf genormten Spritzbeton basierendes Verfahren die Integration von Bewehrungen aller Art.
  • Der im 3-dimensionalen Raum frei bewegliche Spritzkopf erlaubt die Herstellung hochoptimierter Bauteilgeometrien. So lässt sich der Betonbedarf auf das strukturell Notwendige reduzieren und in signifikanten Maßen Material und Gewicht einsparen.

Fazit

Ihre volle Kraft entfaltet die Vorfertigung erst durch eine intelligente Automatisierung. Beim 3D-Betondruck gibt es große Unterschiede in den Techniken und Verfahren. Der Concrete Aeditor bietet hier ein einzigartiges Leistungsspektrum, das nicht nur die Produktionsprozesse in Betonfertigteilwerken vereinfacht und beschleunigt, es ermöglicht darüber hinaus auch eine ungeahnte Produktionsflexibilität bei gleichzeitig breitgefächerter Spezialisierung. Eine „Quadratur des Kreises“, die weder mit klassischen Herstellungsverfahren noch mit einzelnen, hochspezialisierten Automatisierungstechnologien professionell und wirtschaftlich kostendeckend zu erzielen wäre.

Wenn auch Sie in Ihrem Betonfertigteilwerken zukünftig in der Lage sein wollen, schnell und effizient auf konjunkturelle Entwicklungen und Markttrends reagieren zu können und ein breites Produktportfolio flexibel auf höchstem Qualitätsniveau abzudecken, dann nehmen Sie mit uns Kontakt auf.

+++ Quellen und weitere Informationen:

Hochbauprognose 2023. Renovierung bremst den Rückgang. Studie von EY Parthenon vom Juli 2023

Ausbaufähig. Wie die Baubranche ihre Potentiale entfalten kann. Studie von EY Parthenon und BayWa AG vom April 2023

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